167
tung der Lage der Arbeiter. Sein letztes Lebensjahr wird verdstert durch die tdliche Erkrankung des Krn-Prinzen Friedrich Wilhelm. 1888 am 9. Mrz stirbt Kaiser Wilhelm I. fast 91jhrig. Ihm folgt der Krn-Prinz unter dem Namen Friedrich Iii. Aver schon nach 99 Tagen erliegt derselbe feinen furchtbaren, mit wahrem Heldenmut ertragenen Leiden am 15. Juni 1888.
1888 Wilhelm^Ii. Deutscher Kaiser und König von Preußen.
1890 Fürst Bismarck legt seine Amter als deutscher Reichs-kauzler und preuischer Ministerprsident nach fast 28-jhriger Amtsdauer nieder. v
1890 Infolge des afrikanischen Vertrages (s. oben) tritt England die Insel Helgoland an Kaiser Wilhelm ab.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm_I. Friedrich_Iii Friedrich Bismarck Wilhelm
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Inhalt: Zeit: Geographie
374
Amerika.
die von so mächtigem Umfange sind, daß darin 100,000 Stücke und
darüber Platz finden. Überhaupt werden alle Erzeugnisse der Viehzucht
z. B. Haute, Tasajo, Haare, Hörner rc. nach Buenos Ayres gebracht,
dem einzigen Hafen, den die La Plata-Provinzen besitzen. Der Ver-
brauch des Fleisches unter allen Standen ist ungeheuer groß; z. B.
in der einzigen Stadt Buenos Ayres betragt ec täglich 400 Ochsen.
Sehr groß und mannigfaltig ist auch der Verbrauch des Leders, da dasselbe
in einer Menge von Dingen, die man in Europa aus Eisen oder Holz
verfertigt, diese Stoffe ersetzt. Die Thüre an der Hütte eines Hirten
der Pampas besteht aus einer Haut; die Dachsparren und Balken der
Seitenwande sind statt mit Nageln durch lederne Riemen verbunden;
sein Bette ist eine auf 4 Pfahle, 2 F. hoch über dem Boden aus-
gebreitete und festgenagelte Ochfenhaut; sein Pferdegeschirr besteht ganz
aus Leder; die Bodenerzeugnisse werden in ledernen Sacken aufbewahrt,
kurz man kann kaum eine Gerathschast des Landes nennen, wozu
nicht Leder verbraucht ist.
Die Bewohner der Provinzen des Rio de la Plata bilden die
ganz eigene Erscheinung eines civilisirten Volks, dessen Reichthum fast
allein in Viehheerden besteht. Dies erklärt sich sowohl durch die geringe
Zahl der Bevölkerung als vorzüglich durch die unermeßlichen Pampas,
welche diesen Provinzen eigenthümlich sind und gleich der Meeresflache
in unabsehbaren Fernen sich ausdehnen, mit reichem Pflanzenwuchs
bedeckt und von Waldungen entblößt, wie die Steppen Asiens, den
Menschen zum Hirtenleben einzuladen scheinen. Man findet daher
hier gleichsam zwei verschiedene Völker; das eine lebt in Städten ab-
geschlossen, treibt Handel, Industrie und fast alle Künste der Eivilisa-
tion und unterscheidet sich wenig von den Bewohnern Europas; das
andere, über das Land verbreitet, hat seine eigene Tracht, seine eigenen
Sitten und ist allen Leidenschaften des halbwilden Menschen unter-
worfen. Diesen Theil der Bevölkerung bilden die Gauchos (spr.
Gautschos), Abkömmlinge der Spanier und daher als Kreolen betrachtet,
wiewohl sie in einem gewissen Grade Mestizen und aus der Vermi-
schung der Spanier mit Indianerinnen entstanden sind. Sie gehören
zu den rohesten Bewohnern Südamerikas, eine natürliche Folge ihrer
ersten Erziehung. Von seiner Geburt an laßt man den Gaucho in
einer an der Decke der Hütte hangenden Ochsenhaut sich schaukeln.
Im ersten Jahre kriecht er nackt mit einem scharfen, fußlangen Messer
in der Hand, gleich einem Spielzeuge, herum. Sobald er auf den
Füßen stehen kann, suchet er mit einem Lasso aus Zwirn Hunde,
Schweine und Vögel zu fangen. Er fangt jetzt an zu reiten und
steigt am Schweife hinauf. Nach 4 Jahren ist er schon behülflich,
das Vieh in den Corral zu treiben. Wenn ein Pferd von der Heerde
zu entwischen sucht, verfolgt es ein solches Kind, holt es ein und
bringt es zurück. Im Alter von 6 Jahren können diese junge Gau-
chos schon sehr gut reiten und zwar im stärksten Galopp und mit
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Extrahierte Personennamen: Gaucho
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Buenos_Ayres La_Plata-Provinzen Buenos_Ayres Europa Asiens Europas
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
376
Amerika.
Man würde sich indeß irren, wenn man glauben wollte, daß diese
Naturmenschen ein besonderes kriegerisches Ansehen und einen athle-
tischen Wuchs besitzen. Nichts in ihrem Äußern kündigt ihre Starke
und ihren Muth an. Von dem beständigen Reiten sind ihre Beine
krumm, ihr Leib ist hager, aber muskelig, die Arme und Brust haa-
rig, die Farbe schwarzbraun, und fast alle haben eine sehr überein-
stimmende Gesichtsbildung. Unempfindlich gegen die Kalte, geben sie
sich auch der größten Hitze Preis, ohne den mindesten Nachtheil davon
zu empfinden. Sie lieben die Städte nicht und fliehen die Gesellschaft
der Menschen. Ihr Aufenthalt ist die Steppe, ihr einziger Zufluchts-
ort eine elende Hütte (Rancho), der Erdboden ihr Bett; ein Pferde-
oder Ochsengeripp ihr Kopfkissen. Diese Hütte ist von Pfählen erbaut,
deren Zwischenraum mit Lehm ausgefüllt wird; das Dach ist meistens
mit Kuhhäuten gedeckt und einige Häute dienen als Thüre, als Fen-
sterladen und als Betten für die ganze Familie, die sich Männer,
Weiber und Kinder durch einander, für den Tag und die Nacht des
einen und desselben Raumes bedienen, aus welchem das ganze Haus
besteht. Wo die Einrichtung etwas besser ist, da befinden sich einige
Häute zwischen 4 Pfählen ausgespannt zu Nachtlagern. Im Som-
mer ist die Wohnung so voll Flöhe und Wanzen fo groß wie schwarze
Roßkäfer, daß die Familie vor der Hütte schläft. Im Winter wird
sie durch eine düstere Lampe voll Nindstalg erleuchtet und durch Holz-
kohlen erwärmt. An der Wand hängen 2 oder 3 Sättel nebst
Sporen, Fangriemen nebst Kugeln (Lassos und Bolas); der übrige
Hausrath besteht, wenn er fehr vollständig ist, aus einem Fäßchen
zum Wasserholen, einigen Ochfenhörnern als Trinkgefäßen, einem klei-
nen kupfernen Kessel, um Wasser zur Bereitung des Paraguaythees
heiß zu machen, und aus einem Gefäße von Blech, worein man den
erwähnten Thee gießet, und das mit einem Röhrchen versehen ist, wo-
mit man den Thee schlürft. Ein Pferdekopfgerippe wird als Stuhl
dem Fremden angeboten, und auf ähnlichen Sitzen lagert sich die Fa-
milie rund um den Bratspieß, und alle schneiden sich nun mit langen
Messern einen Bissen nach dem andern von dem gebratenen Rindfleisch
ab. Eben so sind die meisten Posthäusec beschaffen, welche stations-
weise auf den Poststraßen in den Pampas sich befinden. Man muß
bei dieser Schilderung nicht vergessen, daß es nicht wilde Indianer
sind, von denen gesprochen wird, sondern Nachkommen und Abkömm-
linge der eingewanderten Spanier. Eben so einfach wie die Wohnung
ist auch die Kleidung der Gauchos. Statt der Stiefel oder Schuhe
bedienen sie sich der Haut, welche von den Hinterfüßen der Pferde
abgezogen und gegerbt wird; dazu kommt ein Paar weite Hofen von
Baumwollenzeug und ein grob wollenes Zeug, das mit einem Riemen
um den Leib befestigt wird. Statt des Hemdes bedecken sie sich mit
dem Poncho, der aus einem Stück Baumwollenzeug besteht, das
in der Mitte eine Öffnung hat, um den Kopf durchzustecken und an
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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-
' • Brasi lien. 457
Weiber ziehen an einigen Stellen des Körpers gefärbte Fäden durch
die Haut, doch bemalen sich alle mit verschiedenen Figuren, um sich
bei ihren Festen zu schmücken. Sie bemalen sich bald schwarz, bald
roth, bald weiß, manchmal auch wohl halbschwarz und halbweiß. Mit'
Roth und Schwarz sind sie wenig sparsam; denn oft bemalen sich
die Botocuden den ganzen Körper schwarz, die Beine und das Gesicht
ausgenommen, welches letztere mit rother Farbe und sehr reichlich ver-
sehen ist. Unter den Puris findet man die Weiber über den gan-
zen Körper mit schwarzen Punkten befleckt, ohngefähr wie ein Perl-
huhn. Außer dem Bemalen des Körpers bedienen sich viele Stämme,
jedoch nur bei festlichen Gelegenheiten und in ihren Kriegen, der Fe-
dern mehrerer Vögel als Schmuck. Einige reihen solche Federn aus
Schnüre und bilden, indem sie dieselben um den Kopf binden, eine
Art Federkrone. Andere begnügen sich, einzelne Federn an der Stirn
oder andern Theilen des Kopfes oder auch um die Beine zu befesti-
gen. Ihren Halsschmuck verfertigen sie besonders aus den Samen-
körnern einer gewissen Pflanze, welche von den Weibern durchbohrt
und auf Schnüre gereihet werden. Oft sind auch in der Mitte sol-
cher Schnüre die Zähne von Affen, Unzen, Tapirn und Schweinen,
ebenfalls durchbohrt, angehängt. Bei einigen Stammen unterbinden
die Mädchen die Füße zwischen Kniee und Waden, wodurch dieser
Theil ungemein dünn bleibt, und die Waden dagegen desto stärker
hervortreten; sobald sie aber heirathen, wird diese Binde abgemacht.
Die Indianer ziehen beständig umher und leben beinahe immer
unter freiem Himmel; nur wenn es ihnen an einem Platze sehr gut
gefällt, entschließen sie sich, kleine Hütten von Blättern der Palmen
oder anderer Gewächse, auch von Schilf, die über einige in die Erde
gesteckte Stöcke geflochten und befestigt werden, zu bauen; doch ver-
lassen sie auch diese wieder, sobald sie bemerken, daß das Wild durch das
stete Verfolgen weniger häufiger wird oder sobald sie einen Überfall
und Raubzug auf die nahe gelegenen Plantagen machen »vollen.
Diese Hütten sind fast immer im Dickicht der Urwälder versteckt,
nur wenig höher als ihre Bewohner, bilden bei den meisten Stam-
men einen spitzen Winkel, der gewöhnlich zeltartig nur auf einer
Seite, seltener.auf beiden mit Blättern geschlossen ist, und gewahren
niemals hinreichenden Schutz gegen die Witterung. Ihr Hausgeräthe
besteht außer ihren Waffen, die an den Wänden hängen, aus einigen
Flaschenkürbissen, einigen Körben, die zuweilen niedlich geflochten sind
und sowohl im Flechten als in der Form Ähnlichkeit mit dergleichen
Arbeiten der Südsee-Insulaner haben. Das Hauptstück aber sind
aus Baumbast verfertigte Hängmatten, die an Balken um die Hütte
her hängen, einen Fuß vom Boden und zugleich als* Bett und als
Tisch dienen. Ihre Waffen bestehen aus Bogen und Pfeilen. Er-
stere sind von riesenhafter Größe, 5 bis 8 F. lang und aus elastischen
Holzarten verfertigt. Die 4 bis 6 F. langen Pfeile sind von Rohr
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
Patagonien.
399
welches der Mann besteigen will, einfangen, herbeibringen und satteln,
auf den Wanderungen den Zug der Thiere in Ordnung erhalten,
die Lastthiere kunstgerecht bepacken, sie auf den Ruheplatzen entladen,
die Feuer anzünden, mit einem Worte, dem Manne dienen, der theil-
nahmlos der Ruhe pflegt. Auf dem Marsche tragen die Frauen ihre
Kinder in Binden, zum Theil auch in einer Art von Wiegen, auf
denen der Säugling senkrecht festgebunden steht. Die geringste Ver-
nachlässigung nur einer von diesen vielen Pflichten zieht harte Züchti-
gungen nach sich, und auffallend ist die Menge tiefer Narben, welche
manche Pehuenchen-Weiber bedecken. Während aber die Männer
ihre Weiber mit einer so großen Härte und Gleichgültigkeit behandeln,
und sie für eine Art ihnen weit untergeordneter Geschöpfe halten,
schließen zwei Männer, die sich gefallen, mit mancher Ceremonie ein
Freundschaftsbündniß (Lacutun) unter sich, welches mit Gewiffen-
haftigkeit aufrecht erhalten wird und in alle Verhältnisse ihres Lebens
eingreift. Wo sich irgend zwei Glieder eines solchen Bundes treffen,
sind sie verbunden, vorzugsweise mit einander umzugehen. Sie schla-
fen auf demselben Felle und trennen sich im Kriege nie, um an ver-
schiedenen Orten zu fechten. Im Kampfe ist der eine für den andern
sich zu opfern verbunden, und beide müssen sich in jeder Noth ohne
Furcht und ohne Rücksicht beistehen.
Die Kinder lernen, wenige Monate alt, sich auf dem Sattel
hinter der Mutter anklammern, und erlangen bald die Fertigkeit, an-
haltende und schnelle Ritte gleich den Erwachsenen zu ertragen. Mit
etwas zunehmenden Kräften lernt das Mädchen Mais zwischen ein
Paar Steinen zerquetschen, die Samen des Pehuen für den Winter
aufbewahren, die Heerden abwarten, einen Poncho weben, und zuletzt
erbt sie die Färberkünste der Mutter, die oft nicht verächtlich sind.
Der Knabe wächst wilder und unabhängiger auf, und wird in einem
Alter, wo unsere Kinder kaum allein zu gehen vermögen, schon zum
kühnen Reiter. Er erlangt bald Übung im Gebrauch der Waffen,
zieht später mit in den Krieg und nimmt Theil an den Berathungen.
Der Kunstflciß der Pehuenchen ist nicht sehr bedeutend und be-
schränkt sich meistens auf die Verfertigung von Dingen, welche ihnen
Eitelkeit und Putzliebe unentbehrlich machen. Ihre Metallarbeiten
sind roh; Bewunderung verdient ihre feine Verarbeitung von dünnen
Streifen ungegerbter Pfcrdehaut. Ueber eine Schnur von Pferdehaaren
flechten sie, ohne je sich zu verwirren, 12 — 15 schmale Riemen in
künstlichen Mustern zu Zäumen und Sattelgurten zusammen. Ihre
Reitstiefeln ohne Nath (Zumeles) bestehen aus dem Hinterfuße
eines Pferdes, dessen Haut man oberhalb des zweiten Gelenkes zirkel-
förmig durchschneidet, hierauf abstreift, durch vorsichtiges Schaben und
Gerben mit sehr häufig in den Anden vorkommender alaunhaltiger
Erde geschmeidig macht und endlich zu einem Strumpfe gestaltet, wel-
cher bloß unten an der Spitze zugenäht wird. Was ihre übrige
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Inhalt: Zeit: Geographie
410
Amerika.
Wüchse; nicht über 5}¿ F. groß, und haben fast gar keinen Bart,
dunkle, kleine Augen, platte Nasen, kurze und schlecht gebaute Beine,
langes, schwarzes Haar, eine schmutzige Kupfersarbe der Haut, und ein
dummes Gesicht ohne allen Ausdruck. Die Weiber sind kleiner als
die Männer, aber starker, haben kleine Hände, schön geformte Finger
und zeigen mehr Lebhaftigkeit und Gewandtheit als die Männer,
manche sind selbst ziemlich hübsch. Ihre Stimme ist so scharf und
fein, daß sie sich darin bei Weitem mehr von dem männlichen Ge-
schlechte unterscheiden, als vielleicht in irgend einem andern Lande.
Die Kinder, welche in der Regel nackt gehen, sind durch ungeheuer
dicke Bäuche auffallend, dennoch verwachsen sie dieselben mit den Jah-
ren und gestalten sich zu einem gehörigen Verhältniß. So lange die
Kinder noch nicht laufen können, werden sie von ihren Müttern in
einer Art von Sack getragen, der zwischen der ihre Schultern bedecken-
den Thierhaut steckt. Für ihre Kinder haben sie sehr viel Zärtlichkeit
und behandeln sie mit Sanftmuth.
Die ganze Kleidung der Feuerlander besteht in einem Felle von
einer Robbe oder einer Fischotter, das mir dem Haar nach Außen
zusammengenähet ist und über die Schultern hängt. Diese Art von
Mantel wird an den obern Zipfeln und um den Leib mittelst eines
aus Fischdärmen verfertigten Stricks festgehalten. Vielen fehlt selbst
dieses armselige Kleidungsstück. Den Kopf tragen sie bloß und unbe-
deckt, bei den ältesten Männern sieht man auch wohl eine Federmütze.
Zur Fußbedeckung bedienen sie sich zuweilen eines Stücks von einem
Robbenfell, welches sie um den Knöchel zusammenbinden. Die Wei-
der sind in der Regel sittsamer und anständiger bekleidet, und haben
sowohl ein größeres Fell über den Schultern hängen, als auch lassen
sie es unter den Armen so anschließen, daß der Busen davon völlig
bedeckt wird, so wie sie zugleich um die Mitte des Leibes mit einer,
von einem Thierfelle gemachten Schürze versehen sind. Weiber und
Kinder tragen Halsbänder, die aus einer niedlichen kleinen Muschelart
mit aus Robbendärmen verfertigten Schnüren sinnreich an einanderge-
reihet sind. Einige haben auch einen aus Fischeingeweiden verfertigten
Strick, welcher mehrmals nach Art eines Halstuchs umgewunden wird.
Desgleichen trägt das weibliche Geschlecht von jedem Alter spwohl um
das Hand- als Fußgelenk einen aus Fischdärmen verfertigten Ring.
Weddell schenkte einem Feuerländer ein weißes Flanellhemd, welches
dieser schnell anzog und damit vor Freuden unter seinen Gefährten
herumsprang. Da sie sämmtlich großen Werth auf dieses Geschenk
legten, so zog es einer nach dem andern 8-10 Minuten lang an;
als sie sich aber darüber satt gefreuet hatten, zerrissen sie es in Strei-
fen und vertheilten diese unter sich zu gleichen Theilen. Ein anderer
Engländer schenkte bei einem seiner Besuche in den Hütten der Feuer-
länder ein rothes Tuch, das ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen
hatte, dem jüngsten Mädchen der Familie; dieses zerriß dasselbe in
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Inhalt: Zeit: Geographie
Feu erland.
415
ohngefähr in der Mitte anfassen und mit dem rechten Auge zielen.
Der hölzerne, 10 F. lange Schaft derfelben ist gerade und glatt gear-
beitet; die Spitzen sind von harten Knochen, etwa 7 Zoll lang, scharf
gespitzt und auf der einen Seite 4 F. von der Spitze mit einem Wider-
haken versehen; eine andere Art ist längs der ganzen Seite mit scharfen
Widerhaken besetzt. Auch haben die Feuerlander Schleudern, um
Steine damit zu werfen, welche aus Robben- oder Fischotterfellen
gemacht und von der gewöhnlichen Europäischen Form sind. Die
Riemen daran sind nett aus kleinen Därmen geflochten und haben
am Ende sehr geschickt gemachte Knoten. Außerdem sah Weddel!
noch eine andere Art Waffe bei den Feuerlandern an den südlichen
Küsten, bestehend in einem zugespitzten Kieselsteine, welcher in einem
9 Zoll langen Handgriffe befestigt war. Vermuthlich war es eine
Art Dolch. Die Geschicklichkeit und Gewandtheit, womit die Feuer-
länder ihre verschiedenen Waffen handhaben, so wie die an vielen unter
ihnen sichtbaren Narben bewiesen deutlich, daß sie auch zuweilen Krieg
unter sich führen, doch leben sie keinesweges in ewiger Fehde mit
einander, wie einige Reisende behaupten, sondern nur zuweilen bricht
Streit unter ihnen aus, wird aber jederzeit bald wieder unterdrückt.
Sowohl die Waffen und die Kanots, als auch verschiedene andere
Arbeiten beweisen, daß die Feuerländer nicht ungeschickt sind. Wed-
dell insbesondere rühmt ihre Halsbänder und Körbe. Erstere waren
sehr geschickt aus kleinen, kegelförmigen, mit dem schönsten Email
(Schmelz) überzogenen Muscheln gemacht. Bei der Öffnung waren
sie durchbohrt und so eine neben der andern an eine aus Därmen
gemachte Schnur gereihet, welche, obschon nicht stärker als eine dünne
Peitschenschnur, dennoch aus 5 Riemen zusammengeflochten war, und
zwar so nett und kunstreich, daß man nicht begreifen konnte, wie sich
dergleichen mit der Hand habe machen lassen. Die Körbe waren aus
starkem Grase und ebenfalls sehr geschickt geflochten; zwischen die der
Länge nach gehenden Halme waren die Blätter der Quere nach ein-
gewebt, oben hatten sie einen Griff.
Die Sprache der Feuerländer ist schwer und kommt ausschließlich
aus der Kehle, so daß ein und dasselbe Wort, von verschiedenen In-
dividuen ausgesprochen, niemals ganz gleich klingt. Cordova und sei-
nen Spaniern gelang es nicht, irgend etwas aus ihrem Munde zu
verstehen oder nur ihre Laute nachzusprechen, dagegen sie alles, was
sie die Spanier sprechen hörten, mit Leichtigkeit wiederholten. Ein
Lieblingswort, sagt Cordova, was sie beständig im Munde führten,
war Pescheri, welches die Spanier sich für gleichbedeutend mit
„Freund" verdolmetschten. Die Worte, welche die Britten King und
Stokes während ihres Aufenthalts bei den Feuerländern am häufig-
sten von ihnen hörten, waren Schern und Petit. „Schiff oder
Fahrzeug und Kind." Sonderbar genug sprachen sie das letzte Wort
genau so aus, wie dies im Französischen geschieht. Übrigens besitzen
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
548
Australien.
zeigen sie sich in ihren Kämpfen gerade nicht tapfer, aber verfchlagen,
gewandt und ^ fähig, große Befchwerden zu ertragen. Aus diefem
gränzenlofen Rachedurst entspringt auch der bei den Neuseeländern
noch immer herrschende, Gebrauch die abgeschnittenen und zubereiteten
Kopfe der Feinde als Siegesdenkmal aufzubewahren und die Leich-
name zu verzehren.
Bei manchen Festlichkeiten werden diese Köpfe auf den Dächern
der Häuser in Reihen aufgestellt. Sollten sich aber Missionare bei
dieser Gelegenheit einfinden, so verhüllt man sie mit Tüchern. Es
sind gräßliche Gegenstände diese Köpfe. Die Gesichtszüge sind höchst
wohl erhalten; Haar und Bart ganz unversehrt; nur die Augen sind
geschlossen und geben dem Ganzen das Ansehen einer Leiche. Der
Gebrauch die Köpfe der Feinde aufzubewahren, ist erst in neuerer
Zeit entstanden. Ehemals beschränkte sich diese Sitte nur auf die
Köpfe der verstorbenen Freunde, denen man selbst eine Art religiöser
Verehrung bezeigte. Als aber die Europäer dergleichen Köpfe begierig
zu kaufen suchten, um sie als Merkwürdigkeit mit nach Hause zu
bringen, und man sich doch von denen der Freunde nicht gern tren-
nen mochte, sing man ^ an die Köpfe der Feinde für diesen Zweck
vorzurichten. Dieser schändliche Handel mit Menschenköpfen hat jetzt
auf ganz Neuseeland eine große Ausbreitung erhalten *). Selbst nach
Sydney in Neusüdwales wurden sie förmlich zu Markt gebracht.
Doch hat der dortige Brittische Gouverneur dem Unwesen in letzter
Zeit durch ein strenges Verbot gesteuert. Wie ein Häuptling dem
Missionar Uate erzählte, so ist das Verfahren bei der Zubereitung
dieser Köpfe folgendes. Nachdem nämlich der Kopf vom Rumpfe
abgeschnitten worden, wird durch eine an der hintern Seite gemachte
Öffnung das Gehirn herausgenommen und der Schädel inwendig
von allen fleischigen Theilen sorgfältig gereinigt. Hierauf nimmt man
die Augen heraus und wirft den Kopf in siedendes Wasser, welches
durch glühende Steine in steter Hitze erhalten wird. Nachdem die
Haut so weich geworden, daß man sie abstreifen könnte, wird der Kopf
plötzlich in kaltes Wasser gesteckt, wieder herausgenommen und in ei-
nen geheizten Ofen gethan, damit die Wärme und der Dampf das
Innere des Schädels ganz durchdringen können. Nachdem dieses
geschehen, steckt man ihn auf eine Stange zum Trocknen, legt ihn aber-
mals in den Ofen und entfernt nun das Fleisch von allen knochigen
Theilen. Hierauf wird der leere Raum unter der Haut mittelst klei-
ner Stäbchen mit Flachs oder zarter Baumrinde ausgefüllt, so daß
das Gesicht seine vorige Gestalt wieder empfängt und die Gesichtszüge
*) Die Missionäre haben ihr Möglichstes gethan, um diesem Handel kn
ihren Bezirken ein Ende zu machen, allein ihr Einfluß ist noch nicht
groß genug, und der Handel mit Köpfen dauert fort, so lange sich
Käufer finden.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Extrahierte Ortsnamen: Neuseeland Sydney Neusüdwales
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
I
N euseeland. 553
Pattu-Pattu ist aus grünem Talkstein (Nephrit) verfertigt, hat
die Form eines Biberschwanzes und wird gebraucht, um dem erlegten
Feinde den Kopf abzuschlagen und das Gehirn aus dem Schädel zu
werfen. Es ist die einzige Waffe, die noch immer in Ansehen steht
und durch die Europäischen Waffen nicht verdrängt worden ist. Man
betrachtet es als eine Art von Auszeichnung, wenn man unter dem
Oberkleide oder am Gürtel herabhangend, ein solches Meri tragt, wel-
ches dann unter die schönsten Arbeiten des einheimischen Kunstfleißes
gehört, indem es mit so vieler Kunst geglättet und ausgearbeitet ist, daß
nicht leicht ein Europäer etwas so Vollendetes liefern würde. Es erbt
auf Kinder und Kindeskinder fort und schwerlich wird sich eine Fami-
lie um irgend einen Preis davon trennen wollen. Die aus Holz,
Wallsischknochen oder aus etwas anderm als Nephrit gemachten Meris
werden nicht sehr geschätzt und man kann dergleichen für ein Messer,
eine Scheere oder selbst für ein Bischen Tabak kaufen.
Die Neuseeländer haben auch Festungen, Orte, wohin sich die
Eingebornen zurückziehen und ihre Weiber, Kinder und Sklaven vor
dem Feinde in Sicherheit bringen. Gewöhnlich wählt man zu einer
solchen Festung oder Pa, eine Stelle an einem Flusse und auf dem
flachen Gipfel eines Hügels, so daß man sich leicht mit Wasser verse-
hen kann. Manche solcher Festungen haben außerordentliche Mühe
gekostet und sind sehr stark. Sie haben an jeder angreifbaren Seite
eine doppelte Einzäunung, von denen die innere 20 -30 F. hoch ist
und aus langen starken Pfählen und Pfosten besteht, welche mit den
strickartigen Wurzeln des Toro toro, einer sehr häufig vorkommen-
den Waldpflanze, fest zusammengeflochten sind. Jede 6 F. von ein-
ander ist eine ziemlich kunstreich aus Holz geschnitzte, fürchterlich aus-
sehende Figur angebracht, welche in der Hand ein Pattu-Pattu hält
und dem angreifenden Feinde drohend entgegen blickt. Etwa 60 F.
von einander entfernt sind kleine viereckige Vorsprünge, gleichsam Bastio-
nen mit Schießlöchern, so daß man im Fall des Angriffs ein Kreuz-
feuer machen kann. Die äußere Einzäunung ist weniger fest als die
innere und hat zunächst den Zweck, den Feind zu beschäftigen, damit
er die innere Verschanzung nicht sogleich durchbrechen könne. Man
hat Beispiele, daß ein solches Pa 5 — 6 Monate lang vergeblich und
nicht ohne großen Verlust an Mannschaft belagert worden ist. Das
Innere dieser Festungen kann eine Stadt genannt werden. Die Häu-
ser stehen in Vierecken beisammen. Als Ausgänge dienen in Kriegs-
zeiten kleine Löcher in der äußern Verschanzung, durch welche ein Er-
wachsener nur mühsam kriechen kann. Eigentliche Thore hat allein
die innere Einzäunung. Sie bestehen aus starkem Holz, sind mit
Riegeln und Pflöcken versehen und werden bloß im höchsten Noth-
falle geöffnet.
Die Dörfer der Neuseeländer bestehen gemeiniglich aus einer
Menge von Häusern, die ohne Plan und Ordnung über eine weite
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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Australien.
Fläche zerstreut sind. Was am Meisten in die Augen fallt, das sind
die auf den Kronen der höchsten Baume angelegten Vorrathsbehalt-
nisse. Es sind flache Gestelle, aus starken Stangen bestehend, welche
sehr dauerhaft mit Baumzweigen an einander befestigt werden. Die
darauf gestellten Vorräthe von Getreide und Kartoffeln werden da-
durch nicht bloß vor Ratten, sondern auch vor Dieben gesichert. Die
Häuser der bessern Art sind gut gebaut und reichlich mit Bild- und
Schnitzwerk verziert. Man errichtet sie aus Schilfrohr und deckt sie
mit Palmblättern, welche zierlich an einander gefügt werden. Es
giebt solche Häuser von 16 F. Länge und 10 F. Breite. An der
Vorderseite ist eine Verandah oder ein durch das vorragende Dach
bedeckter Gang. Die geringe Höhe eines solchen Hauses, welche nur
4 oder höchstens 5 F. beträgt, macht den Aufenthalt darin sehr un-
bequem- Den Eingang bildet eine Schiebthüre am Ende der Ve-
randah. Eine kleine Öffnung hat die doppelte Bestimmung Luft und
Licht einzulassen, und kann durch einen Schubladen geschlossen wer-
den. Die Hauser der ärmern Klasse sind nicht so gut gebaut, aber
doch wind- und wasserdicht. Merkwürdig ist, daß die Vorrathshäu-
sec schöner und besser gebaut und verziert sind, als selbst die besten
Wohnhäuser. Sie stehen zu der Zeit, wo sie gefüllt sind, unter dem
Tabu. Hausgeräthe findet man nicht. Ein wenig Rohr und Bin-
sen auf dem Boden ausgebreitet, dient als Bett. Eine Kalabasse
(B. Ii., 856) enthält das nöthige Wasser und ein kleiner mit
Schnitzwerk verzierter Kasten verschiedene Kleinigkeiten. Zum Kochen
braucht man nichts weiter als einige Steine, und die Werkzeuge zum
Arbeiten bestehen in einer kleinen Axt und einem Beil, beide aus
Nephrit verfertigt. Indessen treten an deren Stelle jetzt immer mehr
Europäische Werkzeuge, die von den Europäern eingetauscht werden.
Die Pflanzungen der Neuseeländer befinden sich nicht unmittel-
bar bei den Wohnungen, obschon jeder eine kleine Pflanzung bei der
Hand hat um die Bedürfnisse des Augenblicks zu befriedigen und nicht
nöthig zu haben, die Haupterndte anzugreifen, sondern liegen sehr
zerstreut, oft Stunden weit von einander. Man versteht den Boden
gut zu bearbeiten, zu düngen, ja selbst schlechten Boden durch Beimi-
schung anderer passender Erdarten zu verbessern. Ihre Nahrungs-
mittel sind jetzt sehr mannigfaltig. Ehemals waren sie auf Bataten,
Farnkraut-Wurzeln und Fische beschränkt. Jetzt haben sie verschie-
dene Knollengewächse, eine größere Gattung von Bataten als die ehe-
malige, Melonen, Kürbisse, Kohl, Zwiebeln, Pams, Pfirsiche, Mais
und mancherlei eßbare Wurzeln und Schweine in Menge. Die Me-
thode, das Fleisch zu kochen, ist sehr einfach. Ein rundes Loch wird
in den Erdboden gegraben, unten beckenförmig ausgehöhlt und dann
mit trocknen Brennholz und kleinen Steinen angefüllt. Wenn die
Steine durch und durch erhitzt sind, nimmt man sie aus dem Loche
heraus und reinigt dasselbe von der Asche und den Kohlen. Hierauf
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]